Erich Thiel (1901-1959)

am 25.11.1901 als jüngster Sohn eines Fuhrmanns in Falkenstein/Vogtl. geboren.

 

Seinen Vater verlor er in früher Kindheit mit sieben Jahren durch Blitzschlag.

Seine Mutter musste nun für alle vier Jungen allein durch Hausarbeit sorgen.

Bescheiden waren damit die häuslichen Verhältnisse.

Während seiner Volksschulzeit fiel er schon durch sein künstlerisches Talent auf.

Die Liebe galt dem Zeichenstift, aber auch musikalisch war er interessiert und begabt.

So hatte er eine kurze Zeit auch Geigenunterricht genommen, aber dann widmete er sich ganz der Malerei.

Nach dem Abschluss der Volksschule besuchte er nach bestandener Aufnahmeprüfung

 

ab 1916 die Plauener Kunstschule.

Diese beendete Erich Thiel mit dem Abschluss als Kunstgewerbler.

Anschließend arbeitete er bei der Firma VOIGT & GRAICHEN in Falkenstein im Atelier als Entwerfer für Muster von Stickereispitzen.

Zwischenzeitlich widmete er sich bereits der vogtländischen Mundartdichtung und trat

 

1926 mit dem Singspiel „De Lieb is wie a Patterle“ an die Öffentlichkeit, welches in zahlreichen Aufführungen ein großer Erfolg war und noch nach dem Zweiten Weltkrieg von vogtländischen Theatergruppen gespielt wurde.

Seinen Beruf als Kunstgewerbler musste er frühzeitig wegen eines Augenleidens aufgeben. Die stark geminderte Sehkraft ließ auch eine spätere Betätigung als freischaffender Maler nicht zu.

 

1928 heiratete Erich Thiel und zog nach Dorfstadt in das Haus seiner Schwiegereltern, die eine kleine Stickerei betrieben.

In den folgenden Jahren ging er voll in der Mundartdichtung auf.

 

Neben Bühnenstücken wie „ D'r Unternachtstraam“ , „D'r Mühlgeist“ eine vogtländische Spukgeschichte , „D'r Täppsch Gottlieb“ ein vogtländischer Schwank wie auch „'s letzte Wort“ sind auch über einhundertfünfzig Gedichte und Erzählungen entstanden.

 

Während des Zweiten Weltkrieges wurde er, für den Wehrdienst untauglich, in die Verwaltung der Stadt Falkenstein als Angestellter dienstverpflichtet.

Mit dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Falkenstein wurde er wie die meisten Beschäftigten entlassen und hat sich bis zu seinem frühen Tod als Mundartdichter betätigt.

 

Sein Lebensinhalt war geprägt von der Liebe zu seiner Heimat und dem Bewahren alter vogtländischer Traditionen.

 

Erich Thiel starb am 13.06.1959 an den Folgen eines Schlaganfalls.

(wohnhaft bis Heirat in Falkenstein Wettinstr. 17)



Der Kunstförderverein bedankt sich bei Henry Thiel (Sohn) für die Bereitstellung der Bilder und die Informationen!



Liedtext "Dr Schwammelob" Quelle: Unter'm Vuegelbeerbaam / Geschichten, Gedichte und Lieder rund um die Geigenbach-talsperre in vogtländischer Mundart / Walter Reinhold

Wir haben uns bemüht alle Rechteinhaber ausfindig zu machen. Sollten trotz sorgfältiger Nachforschungen berechtigte Ansprüche weiterer Rechteinhaber bestehen, wird um Kontaktaufnahme gebeten.