Zehrer, Herbert Friedrich (1913-1944)

am 4.02.1913 in Netzschkau geboren

Vater Malermeister / Mutter Arbeiterin

1927-1930 Plauener Kunstschule

1930-1932 Studium Malerei und Grafik in Dresden

Kriegsdienst (Zeichner der Kartenabteilung?)

1944 in der Ukraine gefallen?

 

Steffen und Hans-Peter Merkel, zwei Enkel des Malers, übergaben einen Teil des Nachlasses an den Förderverein Schloss Netzschkau als Dauerleihgabe. Die Bilder sollen so einem möglichst großen Kreis bekannt gemacht werden. Bereits vor zwei Jahren hatte der Förderverein eine Ausstellung mit einem Teil der Bilder und weiteren Leihgaben organisiert.

Herbert Zehrer wurde 1913 in Netzschkau geboren und ist seit 1944 in der Ukraine kriegsvermisst. Sein Vater hatte in der Netzschkauer Mittelstraße ein Malergeschäft. Dort begann er schon als Kind Bilder zu malen. Später erlernte er den Malerberuf und besuchte die Kunstschule in Plauen. Er soll vom Netzschkauer Maler und Lehrer an der Kunstschule, Kurt Geipel, besonders gefördert worden sein. Dem Lehrer und seinem Schüler war das gleiche Schicksal beschieden: Sie kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück. Geipel starb in einem französischen Lazarett, Zehrer ist kriegsvermisst in der Ukraine. Bedauerlicherweise fand die künstlerische Laufbahn von Herbert Zehrer so ein verfrühtes Ende. Sicher wäre ihm eine erfolgreiche Karriere beschieden gewesen und er hätte zu den wenigen Netzschkauer Persönlichkeiten gehört, über die man auch lange nach dem Tod noch spricht.

Im Jahr 2005 wandte sich die Familie mit dem Gedanken einer Ausstellung an den Förderverein. Die Bilder, die der Witwe von Herbert Zehrer gehörten, galten lange Zeit als verschollen und wurden erst beim Ausräumen eines Dachbodens wiedergefunden. Dabei handelt es sich sowohl um Motive der vogtländischen Heimat als auch um detailgetreue Darstellungen des Soldatenalltags und des Lebens in den besetzten Gebieten. Da sich Herbert Zehrer in verschiedenen Techniken ausprobierte, kann eine erstaunliche Vielfalt gezeigt werden. Das Angebot an Zeichenmaterial in Kriegszeiten war nicht groß. Deshalb sind einige der Blätter vorn und hinten bemalt. Steffen und Hans-Peter Merkel kamen selbst zur Übergabe ins Schloss. Die Bilder sollen je nach Möglichkeit ausgestellt werden. (Petra Steps 2007)



Quellen: Dauerleihgaben an den Förderverein Schloß Netzschkau (http://schloss-netzschkau.de/events-bis-2015/)

Nachfahren Zehrers

Wir haben uns bemüht alle Rechteinhaber ausfindig zu machen. Sollten trotz sorgfältiger Nachforschungen berechtigte Ansprüche weiterer Rechteinhaber bestehen, wird um Kontaktaufnahme gebeten.