Rudorf, Hermann (1862-1925)

27.06.1862 in Oberwieden geboren

Mutter Juliane Christiane Heinrich (1843-) Vater Johann Wolfgang Rudorf (1840-

Besuch der Volksschule und bis 1883 das Plauener Lehrerseminar

1883 Hilfslehrer in Oberreichenbach

1884 Malschule München (Ölmalerei)

ab 1884 Hilfslehrer in Reichenbach

ab 1886 provisorischer und

seit 1887 ständiger Lehrer Realschule in Grimma

1886 Ausbildung zum Turnlehrer

1887 Heirat in Plauen Marie Staudinger (1863- 1945) aus Adorf

1890 Zeichenlehrer in Dresden

Studium an der Kunstakademie in Dresden / Genre- und Porträtmaler Eduard Hübner (1842 bis 1924)

seit 1896 Oberlehrer

1897 Fachlehrer für Zeichnen an die Plauener Realschule

späteren Studienrates und Professors am Realgymnasium einer seiner Schüler war Walther Löbeting (1885-1969)

am 05.12.1925 in Plauen verstorben

(der 1956 in Hof geborene gleichnamige, in Berlin als freischaffender Künstler wirkende Maler Hermann Rudorf ist sein Urenkel http://www.rudorf.berlin/)

Quellen: Ronny Hager

Grimm. Ludwig (1925): Professor Hermann Rudorf (Zeichenlehrer und Maler). Vogtlandischer Anzeiger und Tageblatt 137 (1925) 295, S. 5. Kolbe. Arthur (1900): Handbuch der Schul-Statistik für das Königreich Sachsen. Neue Folge. Ausgabe 1894. Nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen bearbeitet. Dresden: Druck und Vertag der Ramming-schen Buchdruckerei, S. 99.

Weiß, Frank (2007): Zu unserem Titelbild. [Hermann Rudorf, Winterabend in AltplauenJ. Der Bote vom Herrenhaus Kürbitz. Herausgegeben vom Förderverein Rittergut Kürbitz. Heft 8 - Dezember 2007

 

Wir danken Herrn Hermann Rudorf (Berlin) für die freundliche Unterstützung und Bereitstellung der Fotos. Rechte: Nachfahren © Familie Rudorf



Zu den Orten an der sächsisch-bayerischen Grenze, die im Zuge des Ausbaus der DDR-Grenze entvölkert und abgerissen worden, gehört auch Wieden auf der Gemarkung des heutigen Eichigter Ortsteils Tiefenbrunn. In der Streusiedlung, in Oberwieden, stand vor 160 Jahren die Wiege eines vogtländischen Lehrers und Malers: Hermann Rudorf, der in Plauen gewirkt hat. Geboren wurde er am 27. Juni 1862 als erstes Kind des Webers Johann Wolfgang Rudorf, der am 25. Dezember 1840 in Oberwieden geboren wurde und hier mit 57 Jahren am 2. Oktober 1898 auch starb. Die Mutter von Hermann Rudorf war die damals 18-jährige Juliane Christiane Heinrich, die am 9. Juli 1843 in Ebmath geboren wurde und ihren Mann 1862 in Birkigt und Eichigt heiratete. Hermann Rudorf hatte sieben jüngere Geschwister, die zwischen 1864 und 1881 zur Welt kamen. Nach dem Besuch der Volksschule besuchte Hermann Rudorf bis 1883 das Plauener Lehrerseminar. Nach dem Abschluss des Seminars erhielt er 1883 eine erste Anstellung als Hilfslehrer in Oberreichenbach. Stark künstlerisch orientiert, bildete sich Rudorf bis 1884 in München in der Malschule auf dem Gebiet der Ölmalerei in München. Der Vogtlander orientierte sich an Malern wie Heinrich Gogarten, Paul Schultze-Naumburg oder Oswald Achen-bach. Ab 1884 wirkte Rudorf als Hilfslehrer in Reichenbach, ab 1886 war er erst provisorischer und seit 1887 ständiger Lehrer an der Realschule in Grimma. Während dieser Zeit unterzog sich der Pädagoge den Prüfungen als Turnlehrer (1886) sowie 1890 in Dresden als Zeichenlehrer. An der Kunstakademie in Dresden studierte er zudem bei dem Genre- und Porträtmaler Eduard Hübner (1842 bis 1924). Zu Rudorfs künstlerischem Schaffen gehören unter anderem Landschaften, Historien- und Genreszenen, Bilder der sächsischen Königsfamilie, aber auch Ansichten von Plauen {„Plauen im Mondenschein", .Märzentag an der Elster"). In seiner Zeit als Lehrer in Grimma heiratete Rudorf am 28. März 1887 in Plauen Marie Staudinger aus Adorf, geboren am 6. März 1863, gestorben am 1. April 1945 in Hof an der Saale. Aus der Ehe ging der Sohn Wolfgang her­vor, der am 23. September 1890 in Grimma geboren wurde und am 21. Januar 1956 als Oberstadtbaurat in Hof an der Saale starb. Bekannt geworden ist Hermann Rudorf als Zeichenlehrer am Plauener Gymnasium: Er trug seit 1896 den Titel Oberlehrer und kam 1897 als ständiger Fachlehrer für Zeichnen an die Plauener Realschule (seit 1901 Realgymnasium mit Realschule Plauen). Zu den Schülern des späteren Studienrates und Professors am Realgymnasium zählte der spätere Maler, Grafiker und Wissenschaftler Walther Lö-bering (1885 bis 1969), einer der bedeutendsten vogtländischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Hermann Rudorf starb am 5. Dezember 1925 im Alter von 63 Jahren in Plauen an einem Herzschlag. Die Bilder Rudorfs. der auch Vorstandsmitglied im Kunstverein Plauen war, werden bis in die Gegenwart gehandelt. Der 1956 in Hof geborene gleichnamige, in Berlin als freischaffender Künstler wirkende Maler Hermann Rudorf ist sein Urenkel Ronny Hager.

Quellen; Oelsnitzer Stadtanzeiger Mai 2022

Grimm, Ludwig (1925): Professor Hermann Rudorf (Zeichenlehrer und Maler). Vogtländischer Anzeiger und Tageblatt 137 <192S) 295. S. S. Kolbe. Arthur (1900): Handbuch der Schul-Statistik für das Königreich Sachsen. Neue Folge. Ausgabe 1894. Nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen bearbeitet. Dresden: Druck und Verlag der Ramming-schen Buchdruckerei, S. 99.

Weiß, Frank (2007): Zu unserem Titelbild. [Hermann Rudorf, Winterabend in Altplauen], Der Bote vom Herrenhaus Kürbitz. Herausgegeben vom För­derverein Rittergut Kürbitz, Heft 8 - Dezember 2007