Herold, Albert (1894-1974)

genannt „Der Maler von Sosa“

am 23. 04.1894 in Pöhl bei Plauen geboren

Schüler des Lehrerseminars in Plauen

1914–1915 Kriegsdienst und Verwundung

1919–1921 Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden

bis 1945 als Kunsterzieher / Dürerschule Dresden

anschließend freischaffend

Mitglied in Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR

tätig in Dresden-Wachwitz

er starb am 11.02.1974 in Dresden-Wachwitz

Bekannt wurde er vor allem durch seine dokumentarischen Holzschnitte, Linolschnitte und Pastelle von der Errichtung großer Bauwerke (Talsperren, Brücken, Kraftwerke, Fernsehturm Dresden) und von der Arbeit in Großbetrieben (Maxhütte, Neptunwerft Rostock). Seine Werke wurden von der Druckerei Lutz Wolfram in Dresden gedruckt. (Quelle: Wikipedia / https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Herold)

 

Einzelausstellungen

1925: Dresden, Fr. Lintz´sche Kunsthandlung (Aquarelle, Lithographien und Holzschnitte)[12]

1959: Pillnitz, Schloss Pillnitz („Albert Herold.  Zeichnungen, Schnitte, Pastelle, Bilddokumente vom industriellen Aufbau in der DDR.“)

1964: Dresden, Galerie Kunst der Zeit (Jubiläumsausstellung)

1959: Dresden, Kunstgewerbemuseum

Ausstellungsbeteiligungen

1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)

1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung

1969 und 1974: Berlin („Grafik in der DDR“)

1970: Berlin, Altes Museum („Auferstanden aus Ruinen. Druckgraphik und Zeichnungen 1945 - 1970“)

1972: Dresden, Bezirkskunstausstellung



Quelle: (Text und Bilder oben) Maler aus dem Kreis Plauen / Rat des Kreises Plauen Abt. Kultur / Frank Weiß 1985 / Text:Werke und Bauten MRP Heft 27 1964 (Vorwort R.Donnerbhack

 

Der Name der Talsperre Pohl erinnert an ein ehemaliges, im Tal der Trieb gelegenes Dorf, das dem als Brauchwasserspeicher und Hochwasserschutz notwendig gewordenen Stausee weichen musste. In diesem Dorf wurde Albert Herold 1894 als zwölftes Kind der Familie des Kantors geboren. Gern erinnerte er sich stets einer glücklichen Kindheit und Jugend.

 

Nach dem Besuch des Plauener Lehrerseminars kehrte er als zwanzigjähriger Hilfslehrer in sein Heimatdorf zurück, das ihm willkommene Motive für seine zeichnerische Betätigung bot. Im ersten Weltkrieg wurde er zum Militär eingezogen und 1916 schwer verwundet, eine Kieferverletzung zwang ihn zu langem Lazarettaufenthalt. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Lehrer in Pohl begann er 1919 ein Studium an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden, das bis 1922 währte. Dresden sollte ihm auch zur Wahlheimat werden.

 

Der junge Künstler fühlte sich bestätigt, als das Dresdener Kupferstichkabinett einige Lithographien mit Alpenmotiven erwarb. 1923 reiste er an die Ostsee, wo ihn Häfen, Schiffe und Kräne beeindruckten und auf einen Motivkreis aufmerksam machten, der bestimmend auf sein künftiges Schaffen werden sollte - die Welt der Industrie und Technik. Man hat Albert Herold einen Chronisten des technischen Zeitalters genannt, einen Chronisten auch des industriellen Aufbaues in der DDR. Dieser Themenbereich war ihm ein ehrliches Anliegen, das er schon in den schweren Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, als es für ihn nicht leicht war, seine siebenköpfige Familie zu ernähren, verfolgte. Er schuf, zunächst ohne Auftrag, Zyklen vom Wieder- und Neuaufbau. Bald wurde die Öffentlichkeit auf ihn aufmerksam, er erhielt staatliche Aufträge und war auf zahlreichen Baustellen zu finden. Mit dem Handwerkszeug des Künstlers hielt er entstehende Großbauten des Sozialismus im Bild fest. 1964 stellte er selbst die Stätten seines Wirkens in einer Übersicht zusammen: „Bauten und Werke, die ich entstehen sah und künstlerisch gestalten durfte:

 

a) Brücken: Elstertalbrückc 1949/50; Striegistalbrücke 1953-55; Eibbrücke Riesa 1955-57

 

b) Talsperren: Sosa und Cranzahl 1950-53; Rappbode 1953-59; Pöhl 1958-62

 

c) Hütten und Schächte: Mansfelder Land 1952-54; Thale 1956; Maxhütte 1958-60; Eisenhüttenstadt 1952-59

 

d) Werften: Volkswerft Stralsund 1954-56; Warnowwerft Warnemünde 1954-57; Neptunwerft Rostock 1956/57

 

e) Häfen: Stralsund, Rostock, Wismar 1954-57; Bremen 1957

 

f) Kraftwerke: Lübbenau 1959/60; Berzdorf-Hagenwerder 1959-63

 

g) Aufbau von Dresden: 1948-61

 

In Wochen- und monatelangen Einsätzen mehrere Jahre hindurch wurde der Aufbau dieser Betriebe und Werke in Zeichnungen und Pastellen festgehalten, viele davon in Linol geschnitten und handgedruckt (50x60 cm) - oder nach Fertigstellung im Auftrage der Werke in Mappen von ein- bis fünffarbigen Blättern (30x40 cm) im Buchdruckverfahren von den Originalplatten hergestellt, sinnvolle Geschenke für Delegationen oder als Prämien für verdiente Werksangehörige."

 

In allen Betrieben, in denen Herold arbeitete, stellte er auch aus und fand stets das Interesse der Werktätigen. Darüber hinaus konnte er zahlreiche Ausstellungen in Museen bestreiten, beispielsweise in Plauen (1953, i960, 1964), in Auerbach und Rodewisch (195}), Zwickau (1953), Stralsund (1955), Rudolstadt (1957), Pillnitz und Schwerin (1959) sowie in Greiz (1964). Und natürlich beteiligte er sich an den großen Ausstellungen des Ver­bandes Bildender Künstler der DDR; auch im Ausland war er vertreten, etwa in Leningrad und Moskau 1958. Graphikausstellungen in München (1956), Nürnberg (1957) und Wuppertal (1963) zeigten ebenfalls Arbeiten von ihm."

 

Die Verbundenheit mit seiner engeren Heimat spielte wohl speziell bei der Beschäftigung mit dem Bau der Talsperre Pohl eine Rolle und kam be­sonders in den Ausstellungen in Jocketa zum Tragen, die Albert Herold aus Anlaß eines Heimatfestes 1953 und der Schulweihe 1962 gestaltete.

 

 



Mit freundlicher Genehmigung: Bilder / Fotos aus dem Fundus: Auktionshaus Mehlis GmbH /

Hammerstraße 30, Plauen, Germany 00 49 3741 221005 / https://www.mehlis.eu/

Bild Nr.1: Wandbild am Kirchgemeindehaus Grundstraße 36 in Dresden-Loschwitz mit Sgraffito-Wandbild „Seesturm“ („Jesus bedroht Wind und Wellen“) des Künstlers Albert Herold (1894–1974) von 1961/62

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Wandbild-Grundstr.jpg

Weitere Quellen:Maler aus dem Kreis Plauen / Rat des Kreises Plauen Abt. Kultur / Frank Weiß 1985 / Text:Werke und Bauten MRP Heft 27 1964 (Vorwort R.Donnerbhack


(Quelle: Wikipedia / https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Herold) / Internet