Frister, Klaus Julian (1922-2002)

geb. am 04. April 1922 in Rodewisch/Vogtland

Ich war fünfjährig. MeineGedanken kreisten immer um das Pferd - in der Beobachtung auf der Straße oder mit eigener Hand viele Male am Tag auf Papier gezeichnet. Der Großvater besorgte mir alles, was ich brauchte, um bald meine Wagen und Gespanne selbst bauen zu können. In der Schule musste ich den um Jahre älteren Kindern ein Pferd mit Kreide an die Wandtafel malen. Auf solche Art wurde ich in der Schule schon bekannt, bevor ich sie um eigenen Bedarf betrat."

1928 bis 1936 Schule in Rodewisch

1935 bis 1937 Geigenunterricht

1936 Maler-Lehre

1939 Zuweisung in die betriebseigene Malerwerkstatt bei IG Farben in Bitterfeld. Nebenbeschäftigung als Kinoplakat- und Porträt-Maler sowie als Geiger mit Klavierbegleitung im Kino-Cafe

1940 Einberufung zum Wehrdienst

Man nannte mich „Kompanie-Hofmaler'“ der auf Anweisung des Kompaniechefs eine eigene Stube bekam. In der Hauptsache malte ich Porträts für die Vorgesetzten. Ich war nicht teuer, damit ich meine Kundschaft erhielt. Mein bester Kunde war der Kompaniechef selbst."

1941 Abendkurs für Gebrauchsgrafiker in Würzburg

Der Meister, der diesen Abendkurs leitete, war der Münchener Grafiker Ludwig Hohlwein (1875-1949). Was ich in diesen Abendstunden erwarb, war für mich mehr als ein Studium. Es war ganz in meinem Sinne und meiner zeichnerischen Wertvorstellung. Die Sache war für mich wegweisend.“

1945 Nach Rückkehr in die Heimat Arbeit als Maler beim ehemaligen Lehrmeister, nebenberuflich Musiker (Geige / Schlagzeug) in verschiedenen Tanz- und Unterhaltungskapellen.

1946 freiberuflich als Gebrauchsgrafik (Bilder, Schilder,Tafeln, Transparente) in Rodewisch

Zu mir kamen die Angehörigen von Gefallenen, und sie hatten oft nur ein schlecht erkennbares Foto, so dass ich mit der Lupe arbeiten musste. Es kamen auch Besatzungssoldaten mit mangelhaften Vorlagen. Die bediente ich für Lebensmittel. Wenn es auf Geschenktage zuging, arbeitete ich bis tief in die Nacht hinein."

1948 Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Geschäftes für Gebrauchsgrafik (Währungsreform)

1949 Aufgabe des Geschäftes / Berufsmusiker

1949 bis 1951 Privatstudium für Pauken und Schlagzeug am Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau. Während des Studiums als II. Violine Orchesterwart im neu gegründeten Kreiskulturorchester, um Studium finanzieren zu können

1952 bis 1955 Anstellung als 2. Schlagzeuger Staatlichen Kulturorchester Auerbach

1956 bis 1957 freischaffend als Berufsmusiker

1958-1968 Auerbacher Orchester (heute: Vogtland-Philharmonie Reichenbach)

ab 1968 als Grafiker und Plakatgestalter FALGARD in Falkenstein / gleichzeitig Mitglied im Betriebsmusikblasorchester

ab 1968 Nebenberuflich figürlicher Modellbau für das Postmuseum in Berlin (Pferdegespanne im Maßstab 1:5)

1968/69 Aufträge Armeemuseum Dresden (Reiterfiguren aus den Befreiungskriegen sowie militärgeschichtliche Bildtafeln)

ab 1973 ständiger Mitarbeiter im Armeemuseum Dresden

1978/79 Anfertigung von Modellfiguren zur Geschichte der Landwirtschaft vor 1945 für die ständige Ausstellung der Landwirtschaftsausstellung „agra" in Leipzig - Markkleeberg

seit 1982 Invalidenrentner, Modellbau und Malerei für versch. Museen (Berlin, Dresden, Halle, Leipzig) Anfertigung historischer Gemälde zur Stadtgeschichte für das Stadtmuseum Halle

ab 1991 Anfertigung von Aquarellen und Pferdemodelle für die ständigen Ausstellungen im „ agra – Park Leipzig - Markkleeberg“

1998 Eröffnung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Markkleeberg

1999 Personalausstellung vom 9. Oktober 1999 bis 31. Januar 2000 im Foyer des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Markkleeberg. Es werden 50 Bilder aus allen Epochen mit den jeweils gebräuchlichen Fuhrwerken und 12 Modelle Pferde und Fuhrwerke gezeigt.

2000 Große Personalausstellung in seiner Heimatstadt Auerbach

er starb am 06.03.2002 in Auerbach



Klaus Frister hat mit seinen Bildern und Modellen zur Darstellung historischer Ereignisse und von Milieustudien für folgende Museen bzw. Ausstellungen gearbeitet:

- Postmuseum Berlin

- Armeemuseum Dresden; heute: Militärhistorisches Museum

- Landwirtschaftsausstellung Markkleeberg

- Deutsches Landwirtschaftsmuseum Markkleeberg

- Stadtmuseum Halle

- Deutsches Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim

- Militärhistorisches Museum Rastatt

Presse

Werke

Wir danken der Tochter Frau Martina Bühring (Falkenstein) für die Bereitstellung der Texte und Bilder.