Steffen Bauer 1957-2010

1957 in Freiberg / Sachs. geboren,

Lehre als Dekorationsmaler,

1985-1991 Studium der Fächer Malerei und Grafik in Dresden und Karl-Marx-Stadt

1990-1991 Ausstellungen in Reichenbach, Meißen und Greiz

1991-1995 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligung in Achern und Nordhorn

1991-2005 Mitglied der Künstlergruppe "5 plus Eins" Greiz - Reichenbach

Studienaufenthalte: Israel, Südfrankreich

Ausstellungen: Nordhorn, Reichenbach / V., Rehau, Auerbach, Bayreuth, Lauda-Königshofen, Grevenbroich, Rosenheim, Weimar, Zeulenroda, Apolda, Jena, Bad Homburg, Weida, Schmölln, Augustusburg, Hannover, Marienberg, Kadán (cz), Decin (cz), Jirkov (cz),

Beteiligung an der Kunstmesse "Eigen-Art";, München

Beteiligung an der Grafik-Biennale "100 Sächsische Grafiken", Chemnitz, "Neue Sächsische Galerie"

2007 Beteiligung an der Aktion "Kunstmeile", Galerie "Hans Steger", Zeulenroda

Ausstellung “Abstrakte und Konkrete Welten” im Fraktionsgebäude des Sächsischen Landtages, Dresden

Ausstellungen “Transparente Gesten” in Reichenbach (Neuberinhaus) und in Annaberg - Buchholz (Gästehaus Erzhammer)

2008 Ausstellungsbeteiligung am “Chemnitzer Herbstsalon”, Schloss Augustusbur

Ausstellung “Transparente Gesten” in Jena (Jenapharm GmbH & Co. KG

und im Kulturhof Zickra

seit 2002 ständige Ausstellungen und Kunstprojekte auf Schloss "Cervený Hrádek", Jirkov, (cz) und im Kulturhof Zickra (Ostthüringen)

Steffen Bauer starb im September 2010

V.l.n.r.: Steffen Bauer (Reichenbach), Andreas Sommer (Falkenstein) Regina und Wolfgang Blechschmit (Falkenstein) Ekkehard Bonnofski (Ellefeld) Foto: W. Blechschmidt



„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden." Rosa Luxemburg

Geschehnisse im Vorfeld der Wende im Kreis Auerbach

Demonstration zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Gemälde-Ausstellung einer Widerstandsgruppe in der kath. Stadtkirche „Zum heiligen Kreuz" in Auerbach.

Das war die erste öffentliche Aktivität im Kreis Auerbach gegen die bestehenden Machtverhältnisse.

Es kommt zu Ausweisungen und Verhaftungen in Berlin.

In einem erst 1990 veröffentlichten Artikel erinnert sich Ekkehard Bonnofski an die damaligen Ereignisse ... (Auszug)

Mit Kunst gegen Machtverhältnisse

Anlaß für die Gründung einer Widerstandsgruppe im Kreis Auerbach waren die Verhaftungen anläßlich der Demonstration zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Jahre 1988 in Berlin. Initiatoren der Gruppe im Kreis Auerbach waren W. Blechschmidt aus Falkenstein und E. Bonnofsky aus Ellefeld. Hinzu kamen Regina Blechschmidt und Andreas Sommer (beide Falkenstein) und Steffen Bauer und Jörg Halsema (beide aus Reichenbach). Die Gruppe bestand völlig aus Künstlern und Laienschaffenden (alle Maler). E. Bonnofsky zudem schriftstellerisch tätig. Es wurde beschlossen Bilder zum Thema „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" zu malen und damit eine Ausstellung zu gestalten.

Die in gemeinsamer Arbeit geschaffenen Werke setzten sich vor allem mit Problemen der Menschen unter damaligen Machtverhältnissen auseinander. Herausragendes Exponat war W. Blechschmldts Bild: „Madonna mit dem Kind“ (Ein Exponat, welches sich kritisch mit der Möglichkeit des legalen Schwangerschaftsabbruches auseinandersetzt). Die Ausstellung wurde in Kirchen gezeigt, so in Falkenstein, Auerbach, Zwickau (2 mal), Naumburg. Jena (Friedenskirche), Dresden (3 mal), Aue, zuletzt in Freiberg. Zu den Kunstgesprächen erfolgten Lesungen satirischer Texte durch E. Bonnofsky. Mit starkem Engagement wurde die politische und soziale Lage im Lande von allen Beteiligten erörtert.

Zu den Wahlen 1989 wurden die Bürger durch Gedichte und einen Linolschnitt von W. Blechschmidts zur Nichtbeteiligung aufgefordert. Das geschah vor allem auf dem Postweg. Während der Kunstgespräche wurde Geld zur Unterstützung einer Gruppe von Heimkindern gesammelt. In Freiberg wurden ein Bild und das Ausstellungsbuch gestohlen. W, und R. Blechschmidt verließen im August 1989 die DDR. Die Ausstellung wurde zurückgezogen. Die übriggebliebenen Mitglieder führten 2 Malabende durch, bei denen Bilder für die Heimkinder entstanden.

Bilder aus der Ausstellung „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" von Steffen Bauer


Bilder: Privatbesitz


Ausstellung Okt.-Nov. 2020  "High Hopes - Große Hoffnungen. Erinnerungen an den Reichenbacher Künstler Steffen Bauer" heißt die aktuelle Sonderausstellung im Neuberin-Museum.

Quelle: Presse BLICK.de / Vogtland 27.10.2020 / Internet: https://www.blick.de/vogtland/in-erinnerung-an-steffen-bauer-von-gegenstaendlich-bis-abstrakt-artikel11171650


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