20.02.1900 In Netzschkau als Sohn eines Lehrers geboren
1902 Tod des Vaters mit 29 Jahren
1906 – 1914 Besuch Volksschule Netzschkau (erste künstlerische Anregungen durch seine Zeichenlehrer Richard und Fritz Ehrler)
1914 – 1921 Besuch Lehrerseminar in Plauen
1921 – 1929 Lehrerseminar in Plauen / Lehrer in Mylau
seit 1925 Beteiligung an Ausstellungen und Druck seiner Zeichnungen
1929 – 1939 Lehrer in Netzschkau
1936 Drohbrief des NSDAP-Ortsruppenleiters wegen nicht staatsbejahender Äußerungen
1939 – 1945 Kriegsdienst und kurze Kriegsgefangenschaft
seit 1942 Eigene Ausstellungen (Plauen, Netzschkau, Greiz, Reichenbach)
1945 – 1946 Schuldienst in Netzschkau
1946 – 1951 Lehrer Oberschule Reichenbach
1945 – 1948 Veranstaltung
von Konzerten mit Künstlern aus Leipzig, Dresden und Berlin
1947-1950 ehrenamtlicher Stadtrat für Kultur in Netzschkau
1951 – 1959 Lehrer in Netzschkau bis zur Invalidisierung aus gesundheitlichen Gründen
1953 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler (VBK)
1963 Zeichnungen für die an der Elstertalbrücke angebrachten Gedenktafeln
1990 Bildmappe Bau der Talsperre Pöhl und den damaligen Ort Pöhl
1994 – 2003 Beteiligung an der Herausgabe des großen Wörterbuches in 4 Bänden, durch Befragungen von Menschen nach alten Mundartausdrücken
21.05.1989 verstorben in Netzschkau
Das Vogtlandmuseum Plauen erhielt seinen gesamten künstlerischen wie kulturhistorischen Nachlass
2000 Umbenennung einer Netzschkauer Strasse in Fritz-Zenner-Strasse in Netzschkau
Fritz Zenner zum Gedenken
Am 21. Mai 1989 verstarb in Netzschkau 89jährig der Graphiker Fritz Zenner. Mit seinen auf intensivem Naturstudium beruhenden, exakten, ebenso selbstverständlich wirkenden wie bewusst komponierten und auf ungekünstelte Weise beeindruckenden Zeichnungen, die zugleich wertvolle Dokumente darstellen, hat er einen wichtigen Beitrag zur vogtländischen Kunst des 20. Jahrhunderts geleistet. Dabei sollte man wissen, daß es sich zumeist um gleichsam nebenbei entstandene Arbeiten handelt, denn Fritz Zenner war während seines gesamten Berufslebens als Lehrer tätig.
Fritz Zenner wurde am 20. Februar 1900 als Lehrerssohn in Netzschkau geboren. Er besuchte in Plauen das Lehrerseminar, von dessen liberalem Geist er zeitlebens schwärmte, und stand seit 1921 bis auf Unterbrechungen im Zweiten Weltkrieg im Schuldienst, unter anderem als Kunsterzieher. Der Besuch einer Kunstakademie war ihm aus finanziellen Gründen nicht möglich, doch hat er aus eigenem Antrieb, anfangs von Werken Fritz Beckerts (1877-1962) und Rudolf Poeschmanns (1878-1954) angeregt, einen eigenen Zeichenstil von höchster Qualität entwickelt, der ihm nicht nur Anerkennung auf Ausstellungen einbrachte, sondern auch dazu führte, dass er nach Gründung des Verbandes Bildender Künstler sofort und ohne sonst übliche Formalitäten als Mitglied aufgenommen wurde. Mit der Heimatverbundenheit des Vogtländers bemühte er sich besonders um die Darstellung vogtländischer Landschaften und Orte - sozusagen „gebauter Landschaft" -, doch auch auf Reisen entstanden viele Bilder, etwa in der Oberpfalz, an der Elbe, in der Tschechoslowakei, in Ungarn und in der Sowjetunion.
Mit dem gleichen kritisch-wachen Geist, mit dem er bis zuletzt die politischen Zeitereignisse wertete und verfolgte (was in der Zeit des Dritten Reiches zu existenzgefährdenden Bedrohungen führte), prüfte er stets seine künstlerischen Arbeiten. Sein gütig, vornehmes Wesen, persönliche Bescheidenheit, ein tiefgründiger, feinsinniger Humor, hohes Wissen und ein umfangreicher Erfahrungsschatz machten Gespräche mit ihm zum Erlebnis.
Es war Fritz Zenners Wille, dass sein künstlerischer Nachlass in den Besitz des Vogtlandmuseums Plauen übergeht. Mit einer Ausstellung kann das Museum daher im Herbst dieses Jahres an einen bedeutenden vogtländischen Künstler und aufrechten Menschen erinnern.
Frank Weiß, Plauen
Quelle: Vogtländische Heimatblätter 2/1990
Bildnachweis: Netzschkauer Stadtanzeiger 2/2020 -
"Mit Künstlern durch das Vogtland wandern" Vogtländischer Kulturverein Weischlitz
e.V.
YUMPU.de/schloss netzschkau
Vogtländische Heimatblätter 2/1990 / 2-1988 / 1/2000 Seite 22
Auerbacher Kulturspiegel 7/1976 Seite 113
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