Schneider, Max (1903-1980)

  • 05.05.1903 in Oelsnitz im Vogtland als Sohn eines Teppichwebers geboren

  • 1909-1917 Volksschule
  • 1918-22: in der Strickwarenfabrik Gebrüder Wielatt tätig,

  • bis 1931 Lehre und Tätigkeit als Teppichweber bei der Firma Koch & te Kock

  • 1931 Arbeitslosigkeit und künstlerische Weiterbildung an der Volkshochschule

  • 1933-36: Studium an der Oelsnitzer Zweigstelle der Staatlichen Kunstschule Plauen, hier unter anderem Schüler von Walther Löbering

  • 14.07.1934 Heirat mit Emilie Martha Krannich (sie starb 1982)
  • Dez.1935 Wiedereinstellung bei Firma Koch & te Kock
  • 1936: als Kolorist in der Oelsnitzer Teppichindustrie

  • 1937 offizielle Anerkennung als Kunstmaler

  • 1940-45: Kriegsdienst und Gefangenschaft

  • 1945-47: Angestellter des Arbeitsamtes Oelsnitz,

  • 1947 offiziell freiberuflich tätig

  • 1950 Ablehnung der Aufnahme im VBK Dresden
  • 02.08. Aufnahme im VBK (Kulturbund)
  • 1953-57: nebenberuflicher Zeichenlehrer in Oelsnitz

  • 23.01. - 19.02.1963 Ausstellung mit Siegfried Hauffe "Vogtland - Landschaft in Aquarellen
  • am 31.12.1980 im Krankenhaus Bad Elster verstorben


farbige Abb. Nr. 1: Kunstsammlungen-Zwickau (wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung!)

Abb.10 Plakat stammt von Rudolf Donnerhack (1903-1980)


Max Schneider, am 5. Mai 1903 in Oelsnitz im Vogtland als Arbeiterkind geboren, konnte in der Jugend unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen seinen Entwicklungsgang nicht seinen künstlerischen Talenten entsprechend wählen. Nach achtjähriger Schulzeit erlernte er den Beruf eines Teppichwebers. Nur in der Freizeit konnte er sich autodidaktisch, später auch unter Anleitung künstlerisch, weiterbilden. 1930-1935 besuchte er von dem Plauener Maler Walther Löbering durchgeführte Kurse der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie in Plauen.

Schließlich wurde man auf seine Begabung aufmerksam und stellte ihn als Kolorist für die Auswahl und Zusammenstellung von Teppichfarben ein. Seit 1934 verband er sein Leben mit dem seiner Frau. Im zweiten Weltkrieg wurde Max Schneider 1940 zum Kriegsdienst eingezogen und nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft zunächst am Arbeitsamt, später nebenberuflich als Zeichenlehrer an Oelsnitzer Schulen angestellt. 44jährig hatte er sich entschlossen, als freischaffender Künstler ganz seiner Neigung und Begabung zu folgen. Nun fuhr er früh, oft auch nochmals mittags mit dem Fahrrad hinaus, um in der Natur seine Bilder zu malen; häufig vollendete er sie auch erst daheim.

Er wurde in den Verband Bildender Künstler aufgenommen und beschickte zahlreiche Ausstellungen u. a. in Plauen, Greiz, Karl-Marx-Stadt und Berlin mit Werken. Viele Bilder wurden durch den Kalender „Sächsische Gebirgsheimat" einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Fast lieber als die weiten Landschaftsblicke stellte er die stillen Winkel seiner vogtländischen Heimat dar, oft schlichte unauffällige Motive - eine Baumgruppe, einen einzelnen Baum am Bach oder Weg, ein Waldstück, ein vereinzeltes Holzhaus am Hang oder eine Dorfstraße. Manche Darstellung von Zeugnissen alter Volksarchitektur hat mittlerweile dokumentarischen Wert erlangt. Zu jeder Jahreszeit waren ihm diese Motive willkommen, forderten ihn zur Wiedergabe auf, waren ihm des oft stundenlangen, mühevollen Darstellens wert.

In der von ihm meisterhaft beherrschten zarten, durchscheinenden Aquarelltechnik vermochte er mit unfehlbarer Sicherheit die feinsten Farbnuancen wiederzugeben, die das wechselnde Tageslicht den Objekten verleiht. So gesehen kann man sagen, dass die Bilder einer impressionistischen Kunstauffassung verbunden sind. Gemeinsam ist ihnen eine innere Ruhe, die auf den dafür empfänglichen Betrachter ausstrahlen und ihm Ausgeglichenheit schenken kann. Man mag die Bilder Max Schneiders als Ausdruck eines natur-und lebensbejahenden Humanismus verstehen; sie mahnen, den Menschen diese stille, friedvolle, oft unberührt erscheinende Natur als Quelle der Stärkung: und Erhebung sowie als gesunden Lebensraum auch für kommende Generationen zu bewahren.

Max Schneider strebte nicht nach Anerkennung, Auszeichnung und Besitz; sein Schaffen war ihm Lebenserfüllung. Für seine Konsequenz in Fragen künstlerischer Ehrlichkeit spricht, dass er nur solche Aufträge annahm, die er mit seinem Kunstempfinden vereinbaren konnte. In seinen letzten Jahren umgab er sich mit vielen seiner Lieblingsbilder. Sie waren ihm unverkäuflich, mit ihnen lebte er, als ihn die Beschwerden des Alters am Schaffen hinderten. Max Schneider schloss am 31. Dez. 1980 für immer die Augen. In ihm verlor das Vogtland einen heimatverbundenen Künstler, der sich durch sein Werk ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. (Edwin Schmidt / Frank Weiß)

Quelle: Vogtländische Heimatblätter 4/1981 / Text: Edwin Schmidt / Frank Weiß — Plauen

Wir danken Frank Weiß für die freundliche Unterstützung und Genehmigung.

Quelle: Frank Weiß „Malerei im Vogtland“ / 2002 / Fotos: Hilmar Raddatz und Reinhard Feldrapp

Vogtlandmuseum Plauen - https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/vogtlandmuseum/dauerausstellung

Wir haben uns bemüht alle Rechteinhaber ausfindig zu machen. Sollten trotz sorgfältiger Nachforschungen berechtigte Ansprüche weiterer Rechteinhaber bestehen, wird um Kontaktaufnahme gebeten.