KUNSTFÖRDERVEREIN FALKART e.V.


Gedanken zu genius loci – der Geist des Ortes

Eine neue Ausstellung in der falkart-Galerie mit Bildern von Lothar Stauch

(Rainer Döhling Mai 2021)

Dieser Ort wurde bereits in den 70iger und 80iger Jahren als so genannte kleine Galerie im Schloss genutzt. Viele unserer Falkensteiner Künstler haben in dieser Zeit schon einmal ihre Werke präsentiert und alles gehörte zusammen und hatte ineinander gegriffen, „es war vernetzt“ würde man heute sagen.

Johannes Wagner, Walter Dietrich, die Blechschmidt's, Siegfried Henze (um nur einige zu nennen) oder auch unser Professor Gottfried Schüler, der damals in Weimar lebte, hatten hier ausgestellt. Ein Sohn des Falkensteiner Friedrich Barthel hatte diese G. Schüler-Ausstellung damals angeregt.

Wenn wir weiter zurück blicken, gab es noch eine Person, die im Zentrum der Falkensteiner Kunstszene stand: Er war Lehrer an der damaligen 2. Oberschule, bescheiden, gerne auch mal belächelt – der Lehrer für Kunsterziehung und Musik –Walter Thomas.

Leider merkt man oft erst viel später, welch große Bedeutung er für die Falkensteiner „Kunstszene“ hatte und gern würden wir ihn heute wieder treffen und mit ihm reden um noch mehr über seine Kunst, die Zeit und sein Leben erfahren, um dies noch umfangreicher für nachfolgende Generationen aufzeigen zu können.

Walter Thomas, der übrigens 1924/25 an der Akademie in Dresden studierte und Schüler bei Otto Dix war, und Johannes Wagner waren gute Freunde, die sich oft getroffen und sogar gemeinsam gearbeitet haben. In Mal- und Zeichenzirkeln haben die beiden Künstler die „Kunstschaffenden“ der Region ausgebildet. Auch Walter Dietrich war Schüler bei Walter Thomas und dieser wiederum bildete später u.a. Lothar Stauch, Regina und Wolfgang Blechschmidt aus.

Professor Gottfried Schüler hat immer wieder von Walter Thomas als Künstler und seiner Vogtländischen Heimat berichtet.

So schreibt er in einem Brief: „Falkenstein liegt im östlichen Vogtland. Eine Wasserscheide teilt den Ort in die untere und Obere Stadt. Die oberen zählten sich zu den Gehobeneren, in der unteren wohnten Arbeiter, Sozis und Kommunisten. Das kleine Städtchen brannte 1859 ab. Zwei Ortsteile blieben verschont. Der Hintere Anger und der Grund. Beide steckten voller „Motive“. Die Landschaft rings um das kleine, tüchtige Textilweberei-Städtchen gehört zum Feinsten der deutschen Mittelgebirge. Sie war in Kindheit und Jugend mein natürlicher Lebensraum, sie schuf in mir die Liebe zu Berg und Tal und Bach und Baum und Wald bis zum heutigen Tag. Da war der Mühlberg, die Juchhöh, die Hanneloh, die Göltzsch,.......die Schulfelsen, der Lochstein, der Wendelstein....“

Im selben Brief schreibt dann Schüler über seine Kindheit und Jugend:

1937 kam Walter Thomas als Zeichenlehrer an die Schule.

Nur reichlich zehn Jahre älter als ich, ein frisch ausgebildeter Studienassessor - vor allem aber Maler, Musiker, Literat, ein musischer junger Mann, mein neuer Zeichenlehrer. In der ersten Doppelstunde lies er uns das neu angeschaffte Aquarellmaterial einpacken, er führte uns in den Schlosspark (...) Dorfstadt. Dort signalisierte er Freiheit, Lust, Lockerheit, er tauchte uns ein in das fließende Medium Aquarell: nass laufenlassen, Sauberkeit und Exaktheit sind keine Kriterien (…) Thomas hatte in mir einen Motor angeworfen.“

Es ist kein Zufall, dass der Kunstförderverein falkart e.V. bereits 2014 seine erste Ausstellung Walter Thomas gewidmet hat und es bis heute immer wieder Parallelen in den Ausstellungen und Werken zu Falkensteiner Künstlern gibt.

Schauen Sie doch einmal auf unsere Webseite www.falkart.de. Hier finden Sie die Künstler mit ihren Geschichten und Werken in großer Auswahl. Sie werden sicher Orte und Motive finden, die gerade in Zeiten der Pandemie auch ihnen helfen, sich mit allen Sinnen an Kunst und Natur zu erfreuen.

Die Künstler unserer Region, die mit ihren „Handschriften“ diese Motive schon entdeckt haben, und diese Werke für spätere Generationen zu dokumentieren, ist eines der Hauptanliegen unseres Kunstfördervereins falkart e.V..

Haben Sie dazu Ideen oder haben Sie Motive in ihrer Wohnung hängen von regionalen Künstlern, die Sie begeistern? Lassen Sie uns teilhaben und kontaktieren uns.

Erzählen Sie Ihre ganz persönliche Geschichte zu Ihrem Kunstwerk und dessen Künstler.

Die ersten Kontakte und Ideen haben wir bereits auf unserer Webseite veröffentlicht.

Wir freuen uns auf Ihre Zusammenarbeit und Unterstützung.

Ihr Vorstand des Kunstförderverein falkart e.V.

Rainer Döhling (Vorsitzender)

Mail: falkart@online.de

Telefon: 03745 5920


Bilder zur Ausstellung

Bilder: www.falkart.de